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Homöopathie
Die
Wissenschaft der Homöopathie ist eine schwierige Materie,
deren richtige Handhabung sehr viel Erfahrung und Gespür
erfordert. Was sich in der Theorie eigentlich einfach erklären
läßt, sieht in der Praxis nicht selten anders aus.
Kurz gesagt, soll ein Stoff, dessen Einnahme bestimmte Symptome
erzeugt, bei einer Krankheit mit den gleichen Symptomen - nach
homöopathischer Verarbeitung desselben Stoffes - die
Krankheit heilen.
Ein Beispiel: "Cantharis" ist
der Name eines Homöopathikums, das aus der Spanischen Fliege
gewonnen wird. Nun ist diese Fliege allerdings ein Käfer,
der getrocknet und gepulvert den Wirkstoff Cantharidin enthält.
Nimmt man diesen Stoff unverdünnt ein, so kommt es bei nicht
wenigen Menschen zu einer massiven Reizung und Entzündung
der Harnorgane. Somit führt dieselbe oder eine ähnliche
Symptomatik den Homöopathen bei einer "normalen"
Entzündung der Harnorgane zu genau diesem Mittel.
Man
hört insbesondere von Gegnern der Homöopathie sowie von
Skeptikern immer wieder die Behauptung, homöopathische
Mittel würden "viel zu lange" brauchen, bis sie
wirkten. Dem möchte ich ein Fallbeispiel aus meiner eigenen
Praxis exemplarisch entgegenstellen: Ich wurde zu einer Patientin
gerufen, die unter akuten krampfartigen Schmerzen mit starkem
Brennen beim Wasserlassen litt. Nach einer intramuskulären
Injektion des Homöopathikums Cantharis sagte die Patientin
nach einer Minute:
"Jetzt läßt der Krampf nach." - Soviel zur
zeitlichen Dauer bis zum Wirkungseintritt homöopathischer
Mittel!
Dieser kurze Abriß
sollte genügen, um dem Laien eine erste Vorstellung von der
Theorie, der Vorgehensweise und der Wirksamkeit der Homöopathie
zu vermitteln.
Gute bis sehr gute Ergebnisse lassen sich
nach meiner Erfahrung mit homöopathischen Mitteln bei
zahlreichen Erkrankungen erzielen, sowohl bei akuten als auch bei
chronischen Fällen. Der Unterschied besteht normalerweise
darin, daß zur Heilung einer chronischen Krankheit außer
dem richtig gewählten Mittel zusätzlich Geduld
erforderlich ist.
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